Schickt sich der KFC Uerdingen etwa an, doch noch die ganz große Sensation zu schaffen? Mit dem 1:0 bei den Sportfreunden Lotte feierten die lange Zeit völlig abgeschlagenen Krefelder bereits den vierten Erfolg in den letzten sechs Partien. Zum Vergleich: An den 25 vorigen Spieltagen war es nur ein einziger.
"Es war fußballerisch eins der schlechteren Spiele in den letzten Wochen. Das war wirklich harte Kost für die Zuschauer. Die lange Anreise, der Platz, das Wetter - es waren schwierige Umstände", sagte KFC-Coach Alexander Voigt im Vereinsinterview nach dem knappen Sieg in Lotte. "Aber die Mannschaft hat trotzdem alles investiert. Auch das gehört zu unserer Entwicklung, dass wir so ein enges Spiel dann gewinnen."
Kurz vor Einbruch der Schlussviertelstunde hatte Marcel Kretschmer die Uerdingener mit seinem Treffer erlöst. "Endlich macht er so ein Tor auch mal im Spiel, nicht nur im Training", scherzte Voigt, dessen Team nach Gelb-Rot gegen Dominic Minz ab der 66. Minute in Überzahl spielte.
Und so tauchen beim KFC pünktlich zum Schlussspurt der Saison tatsächlich die Nichtabstiegsplätze am Horizont auf - wenn auch ziemlich verschwommen. Elf Punkte beträgt der Rückstand auf den Tabellen-15. Bonner SC, der ein Spiel mehr bestritten hat.
21 Zähler sind für die Krefelder noch zu vergeben - unter anderem gegen Fortuna Düsseldorf II, Schalke II, den SV Lippstadt, die alle selbst noch zittern müssen, und den schon so gut wie abgestiegenen VfB Homberg.
Doch klar: Mit Wuppertal, Münster und zunächst Fortuna Köln am Samstag (14 Uhr, RS-Liveticker) stehen den Uerdingern auch noch harte Aufgaben bevor. "Wir gucken von Spiel zu Spiel, alles andere bringt nichts", sagte Voigt nach dem Sieg in Lotte. "Wir haben gerade eine sehr gute Serie. Das ist wichtig fürs Gefühl, fürs Umfeld und für die Jungs."
Gegen die Fortuna am Samstag - vermutlich das letzte Spiel der Krefelder in Velbert vor der Rückkehr in die Grotenburg - hofft Voigt auf das Comeback von Torjäger Shun Terada. Die Kölner seien ein "anderes Kaliber" als Lotte, betonte der Coach. "Aber das Spiel muss auch erstmal gespielt werden."